Nachdem bereits das Projekt zur Unterstützung trans* Studierender gestrichen wurde, soll nun auch die Antidiskriminierungsberatung wegfallen.
Das ist eine Katastrophe für alle Uniangehörigen, die damit die einzig verbliebene zentrale und auf Diskriminierung spezialisierte Anlaufstelle verlieren.
Als aqut* haben wir lange für den Erhalt der Trans*unterstützung gekämpft. Die Stelle ermöglichte peer-to-peer Beratung und konnte strukturelle Verbesserungen anstoßen.
Dass die Antidiskriminierungsberatung den Wegfall abfangen sollte, ohne mehr Kapazitäten zu bekommen, zeigt schon den Stellenwert von Antidiskriminierungsarbeit an der Uni Göttingen.
Das Erkennen und Bekämpfen von Diskriminierung(sstrukturen) jeder Art mit einem intersektionalen Ansatz ist Essenz einer jeden emanzipatorischen Gesellschaft in der alle Menschen ohne Angst und in Freiheit leben können.
Dafür ist es wichtig sich selbst und die eigenen Strukturen stets zu hinterfragen. Insbesondere wenn aus einer so privilegierten Position heraus gehandelt wird, wie sie eine (weiß und cismännlich geprägte) Universität, wie die Georg August Universität Göttingen, inne hat.
Es ist keine radikale Forderung Antidiskriminierungsarbeit mit einer verstetigten Stelle dauerhaft zu garantieren und so Studierenden und Beschäftigten der Universität zu ermöglichen nicht von a nach b nach c nach d und von d nach b und von b nach c geschickt zu werden. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass dies möglich ist.
Unsere Aufgabe ist es nicht eine Stelle zu suchen, die es nicht gibt, oder Arbeit zu machen, die die Universität machen sollte, sondern zu studieren. Das geht unter den sich anbahnenden Voraussetzungen aber nicht ohne studienverzögernde oder verhindernde Hürden.
Bei weit über 13 000 Beschäftigten und über 30 000 Studis und Mitteln von unvorstellbaren 1290 Millionen Euros, soll es keine Möglichkeit geben eine einzelne Stelle zu erhalten und zu verstetigen?
Das ist für uns inakzeptabel, absurd und Sparsamkeit an absolut falscher Stelle. Wo ein Wille ist, da ist in diesem Fall auch ein Weg.
Wir fordern den Erhalt und die Verstetigung der Antidiskriminierungsberatung und zwar sofort!